Die NGO Sphere setzt sich für LGBTI und Frauenrechte ein. Ihre Mitglieder und Unterstützer*innen werden immer wieder Opfer von Angriffen. Trotz Anzeigen bei der Polizei wurden die Übergriffe nicht untersucht und Täter*innen nicht zur Verantwortung gezogen. Die Polizei schützt nicht Sphere.
Die Nichtregierungsorganisation Sphere setzt sich seit 2006 für LGBTI- und Frauenrechte ein und gehört zu den ältesten Organisationen ihrer Art im Land. Sie wurde von den Aktivistinnen Anna Sharyhina und Vira Chernygina gegründet und will Frauen und LGBTI-Personen in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, einen sicheren Raum bieten.
Wenngleich die Ukraine bei den LGBTI-Rechten als eines der fortschrittlichsten Länder der ehemaligen Sowjetunion gilt, geht sie nicht ausreichend gegen Hassverbrechen vor. Angriffe gegen LGBTI-Personen nahmen im gesamten Land zu, und auch Sphere wurde Opfer zahlreicher diskriminierender Angriffe. Die Täter*innen griffen Unterstützer*innen und die Räumlichkeiten von Sphere an: sie urinierten an die Wände, beschmierten Türklinken mit Fäkalien, zerbrachen Fenster und skandierten homophobe Parolen.
Sphere war Opfer Dutzender solcher Angriffe. Anna Sharyhina und Vira Chernygina zeigten sie bei der Polizei an – aber ohne Konsequenzen.
2019 organisierte Sphere Charkiws erste Pride: eine trotz Drohungen und Einschüchterungen höchst erfolgreiche Veranstaltung, an der bis zu 3.000 Menschen teilnahmen. Aber die Polizei verabsäumte es, die Demonstrant*innen vor Gewalt zu schützen, sondern schloss sich stattdessen homophoben Beschimpfungen an.
Angesichts der ständigen Angriffe und der Untätigkeit der Polizei befinden sich die Unterstützer*innen von Sphere in einem Dauerzustand von Angst.