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Was Europa tun muss, um Frauen, auch Migrantinnen, während Covid-19 zu schützen

29. Mai 2020

Infolge der COVID-19-Pandemie sind Frauen in ganz Europa vermehrt Sicherheitsrisiken und Gewalt ausgesetzt. Ohne gezielte Maßnahmen könnten Geschlechterungleichheit und Diskriminierung weiter zunehmen, warnen Amnesty International, die Frauenrechtsorganisation Women‘s Link Worldwide und die NGO International Planned Parenthood Federation.

Unter dem Titel „A Guide for Europe: Protecting the rights of women and girls in times of the COVID-19 pandemic and its aftermath“ veröffentlichen die Organisationen einen Leitfaden für Regierungen in Europa, welche Maßnahmen zum Schutz der Rechte von Frauen und Mädchen nötig sind. Vor allem jener, die unverhältnismäßig stark unter den Folgen der Pandemie leiden. Besonders stark sind dabei diejenigen betroffen, die permanenter und intersektionaler Diskriminierung ausgesetzt sind.

Frauen, die Mehrfachdiskriminierung und intersektionaler Diskriminierung ausgesetzt sind, wie Roma, Migrantinnen oder Asylsuchende, Sexarbeiterinnen, Frauen mit Behinderungen, Transfrauen und andere ausgegrenzte Frauen, sind in erhöhter Gefahr, ins Visier der Sicherheitskräfte und andere Behörden zu geraten und beispielsweise zum Ziel von ethnischem Profiling zu werden. Staaten müssen sicherstellen, dass Frauen nicht unverhältnismäßig stark unter ausgeweiteten Polizeibefugnissen leiden. Ein eigenes Kapitel des Leitfadens beschäftigt sich mit Maßnahmen zum Schutz von geflüchteten Frauen und Mädchen und Migrantinnen.

Europa wird nach Covid-19 nicht mehr dasselbe sei. Die Pandemie stellt eine noch nie dagewesene Krise dar, die schwerwiegende Folgen für die Menschenrechte von Frauen und Mädchen hat.

Marie StruthersEuropa-Direktorin bei Amnesty International

Die drei Organisationen fordern die Regierungen Europas auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um sicherzustellen, dass Frauen und Mädchen nicht zurückgelassen und ihre Rechte gewahrt werden.

Die Richtlinien bilden ein Rahmenwerk, das es ermöglicht, von den europäischen Staaten einzufordern, ihre Pflichten zu erfüllen und ihrer Verpflichtung bezüglich des Schutzes der Rechte und des Lebens von Frauen und Mädchen während der Krise und darüber hinaus nachzukommen.