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© Amnesty International/Andrew Stanbridge

Presse © Amnesty International/Andrew Stanbridge

Myanmar: Ausgehungert, verschleppt und ausgeraubt

7. Februar 2018

Die ethnischen Säuberungen an den Rohingya im nördlichen Bundesstaat Rakhine sind noch lange nicht vorbei.

Amnesty International veröffentlicht heute neue Beweise für Menschenrechtsverletzungen, die Hunderte Menschen in den vergangenen Wochen zur Flucht gezwungen haben.

Das Militär in Myanmar kommt mit diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit davon, weil es alles abstreitet und diese Lügen auch noch von offizieller Seite gedeckt werden.

Matthew Wells, Krisenexperte bei Amnesty International, der gerade von einem Einsatz in Cox Bazar in Bangladesch zurückgekehrt ist.

„Es wird alles getan, damit unabhängige Beobachter*innen nicht in die Gegend reisen können.“

„Die Sicherheitskräfte in Myanmar haben ein festverwurzeltes Muster von Misshandlungen entwickelt, um stillschweigend so viele Rohingya wie möglich aus dem Land zu zwingen. Wenn die internationale Gemeinschaft nicht endlich wirksame Schritte unternimmt, wird diese Kampagne der ethnischen Säuberung unvermindert weitergehen“, sagt Wells.

Ende Jänner wurden 19 Männer und Frauen der Rohingya in Bangladesch befragt. Sie schilderten, dass sie flüchten mussten, weil das Militär die Volksgruppe weiterhin aushungert, verschleppt und ihre Besitztümer niederbrennt. Humanitäre Organisationen haben im Dezember und Jänner Tausende Neuankömmlinge in Bangladesch registriert und beschreiben, dass noch immer täglich Menschen über die Grenze kommen.

Die fortwährende Unterdrückung der Rohingya dient dazu, den nördlichen Bundesstaat Rakhine unbewohnbar zu machen. Im November 2017 veröffentlichte Amnesty International einen ausführlichen Bericht über die brutale Gewaltkampagne des Militärs, die im vergangenen Jahr 688.000 Rohingya zur Flucht gezwungen hat.