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Guinea: Demokratie-Aktivist freigelassen

Oumar Sylla wurde am 27. August aus dem Gefängnis in Conakry entlassen. Der Verantwortliche für die Mobilisierung der oppositionellen Koalitionsgruppe Front zur Verteidigung der Verfassung (FNDC) kam frei, nachdem ein Gericht alle Anklagen gegen ihn fallengelassen und seine Freilassung angeordnet hatte. Er war 132 Tage lang willkürlich inhaftiert, um seine prodemokratischen Aktivitäten zu behindern.

Am 17. April war der Demokratieaktivist Oumar Sylla, alias Foniké Mengué, vor seinem Haus in der guineischen Hauptstadt Conakry von Polizeibeamt*innen festgenommen worden. Er war unter den Vorwürfen „Gewalt und Morddrohung“ sowie „Kommunikation und Verbreitung von Falschinformationen“ inhaftiert. Amnesty International ist der Ansicht, dass diese Vorwürfe nur aufgrund der friedlichen Wahrnehmung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung erhoben worden waren.

Vor seiner Festnahme hatte Oumar Sylla telefonisch an der Show „Grande Gueule“ des Radiosenders Espace FM teilgenommen. Dabei rief er die Mitglieder der FNDC (Front National pour la Défense de la Constitution) auf, sich auf die Wiederaufnahme der Demonstrationen gegen die von der Regierung geplante Verfassungsänderung vorzubereiten. Diese Änderung würde die Beschränkung der Regierungszeit auf zwei Amtszeiten aufheben und es Präsident Alpha Condé gestatten, ein drittes Mal zu kandidieren. Oumar Sylla machte in der Sendung auch auf die Tötung, Folterung, willkürliche Inhaftierung und Schikane von FNDC-Mitgliedern aufmerksam.

Am 6. August, dem ersten Tag der Gerichtsverhandlung, warnte die Staatsanwaltschaft vor dem „großen Risiko für die öffentliche Ordnung bei einer Freilassung von Oumar Sylla. Wir befinden uns in einer Phase, in der die FNDC wieder zur Mobilisierung auffordert.“

Amnesty International ist der Ansicht, dass Oumar Sylla inhaftiert wurde, um die Mobilisierung gegen die von der Regierungspartei geplante Nominierung des Präsidenten Alpha Condé für eine dritte Amtszeit zu schwächen.

Nach seiner Freilassung schickte Oumar Sylla Amnesty International einen ergreifenden Dankesbrief:

Für die Unterstützung für meine Freilassung und alle Aktivitäten der Mitglieder von Amnesty International bin ich sehr dankbar.

Oumar Sylla

„Als ich rechtswidrig im Gefängnis war, wusste ich tief in mir drin, dass ich nicht allein war, sondern von Rechtsanwält*innen, Freund*innen und Menschenrechtsorganisationen unterstützt wurde. Ab jetzt werde ich eure nicht endenden Bemühungen für die Freilassung weiterer gewaltloser politischer Gefangener wie des Aktivisten Saïkou Yaya und anderer unterstützen.“

Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben.

 

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