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© Screenshot Narges Mohammadi im Online-Gespräch 2021 /NW Frauenrechte

news © Screenshot Narges Mohammadi im Online-Gespräch 2021 /NW Frauenrechte

Verurteilung von Narges Mohammadi aufheben

12. Oktober 2021

Amnesty International fordert die iranischen Behörden auf, unverzüglich die Verurteilung der Menschenrechtsverteidigerin Narges Mohammadi aufzuheben. Diese beruhte lediglich auf ihrer friedlichen Ausübung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit. Narges Mohammadi ist in Gefahr eines willkürlich durchgeführten Arrestes mit Folter und Misshandlung. Auf diese Gefahr deuten kürzlich durchgeführte Verhöre hin. Für den Fall, dass sie willkürlich inhaftiert werden sollte, wäre sie eine politische Gefangene, sie müsste dann sofort und bedingungslos wieder freigelassen werden. Die iranischen Behörden sollten eine unverzügliche und unabhängige Untersuchung betreffend der gemachten Foltervorwürfe während ihrer letzten Verhaftung durchführen.

Zum Haftantritt aufgefordert

Am 26. September 2021 gab Narges Mohammadi bekannt, dass sie die Behörden zum Antritt ihrer Strafzeit aufgefordert hätten. Obwohl die Strafe der Auspeitschung im Zanjan-Gefängnis in der Zanjanprovinz ausgeführt werden sollte, kam die Aufforderung zu dieser Art von Verhör aus dem Evin-Gefängnis.

Narges Mohammadi betonte, sie würde auf die Aufforderung zum Strafantritt nicht reagieren. Ihre Verurteilung sei nur wegen ihres menschenrechtlichen Engagements während einer früheren Inhaftierung geschehen. So sei diese Verurteilung ungerecht. Im Dezember 2019 hatte Narges M. eine Beschwerde gegen den Direktor des Gefängnisses eingelegt. Dieser hatte mit seinen Mitarbeitern Gefangene misshandelt, sie beleidigt, mit dem Tode bedroht und sie geschlagen. Striemen hätten am gesamten Körper bestanden und Schnittverletzungen an der Hand, weil man sie in eine Glastür gestoßen hätte. Niemand war seither den Beschwerden nachgegangen.

willkürlich verhaftet und schikaniert

Narges Mohammadi wurde im Oktober 2020 entlassen. Seitdem wurde sie von den iranischen Behörden bzw. dem Geheimdienst fünf Mal willkürlich inhaftiert, wiederholt anderweitig schikaniert und mit weiterer Inhaftierung und Misshandlung wegen ihrer fortgeführten Menschenrechtsaktivitäten bedroht. Eine dieser willkürlichen Inhaftierungen fand am 12. Juni 2021 in Shiraz statt. Aktivist*innen planten in der Nähe des Adelabad-Gefängnisses eine Aktion, um gegen die fortwährende Folterung von Vahid und Habib Afkari zu protestieren. Geheimdienstler stoppten ihr Auto, misshandelten ihre Mitstreiter*innen, schlugen sie und zogen sie an den Haaren aus ihrem Auto. Nargers Mohammadi wurde von den anderen Personen separiert und nach Esfahan gefahren. Dort setzte man sie am Straßenrand aus.

Im Mai 2021 teilte Narges Mohammadi mit, man habe sie erneut zu Haftstrafen, Geldstrafe und Auspeitschung verurteilt. Das wegen einer Aktion während ihrer vorherigen Inhaftierung. Sie wurde zu 2,5 Jahren Haft, 80 Peitschenhieben und zu Geldstrafen verurteilt (Verbreitung von Propaganda gegen das System). Die Strafe insgesamt bezog sich auf ein ‚Sit-in‘ im Evin- Gefängnis im Dezember 2019. Sie und Mitgefangene hatten damit gegen die Tötung von Demonstrierenden im November 2019 protestiert und auch generell gegen die Todesstrafe. Ebenso wurden von ihnen die schlechte Behandlung im Gefängnis kritisiert, das besonders im Hinblick auf Misshandlungen.

Setz Dich ein!

Schreib einen Brief an die Oberste Justizautorität oder ein E-Mail an die iranische Botschaft in Österreich und fordere, das Urteil von Narges Mohammadi aufzuheben.

Brief/E-Mailvorschlag

Your Excellency,

I call on the Iranian authorities to immediately quash human rights defender Narges Mohammadi’s conviction and sentence, which is based solely on her peacefully exercising her rights to freedom of expression and assembly. She is at risk of arbitrary arrest and renewed torture and ill-treatment, after reporting officials summoned her to begin serving her prison sentence. If arbitrarily arrested to begin serving this prison sentence, she would be a prisoner of conscience who must be released immediately and unconditionally. The Iranian authorities must also also conduct a prompt, independent and impartial investigation into her allegations of torture and other ill-treatment during her prior unjust imprisonment.

Respectfully,

 

Exzellenz,
Ich fordere die iranischen Behörden auf, die Verurteilung der Menschenrechtsverteidigerin Narges Mohammadi unverzüglich aufzuheben, die allein darauf beruht, dass sie friedlich ihr Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit wahrgenommen hat. Ihr droht eine willkürliche Verhaftung und erneute Folter und Misshandlung, nachdem sie zur Verbüßung ihrer Haftstrafe vorgeladen wurde. Sollte sie willkürlich verhaftet werden, um diese Haftstrafe anzutreten, wäre sie eine Gefangene aus Gewissensgründen, die unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden muss. Die iranischen Behörden müssen auch eine unverzügliche, unabhängige und unparteiische Untersuchung ihrer Vorwürfe über Folter und andere Misshandlungen während ihrer früheren ungerechtfertigten Inhaftierung durchführen.
Hochachtungsvoll,

Falls du Appellbriefe per Post versenden willst, kannst du diese Adresse verwenden:

Head of the Judiciary
Gholamhossein Mohseni Ejei
c/o Embassy of Iran to the European Union
Avenue Franklin Roosevelt nr. 15
1050 Bruxelles
Belgium

oder an

Botschaft der Islamischen Republik Iran

S.E. Herr Abbas BAGHERPOUR ARDEKANI

Jauresgasse 9

1030 Wien

public@iranembassy-wien.at

Vorschlag für Twitter-Posts:

Iranian human rights defender #NargesMohammadi is at risk of arbitrary arrest & torture for an unjust conviction, which includes a 2.5 year prison sentence & 80 lashes, solely for her peaceful human rights activism. We call on @Khamenei_fa to immediately quash her sentence NOW!

 

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