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Luz Marina Arteaga muss geschützt werden!

29. Oktober 2019

Am 2. Oktober erhielt Luz Marina Arteaga von ihren Nachbar*innen die Nachricht, dass ihr Haus von unbekannten Männern überwacht wird. Bereits vor sieben Monaten wurde die Landrechtsaktivistin aus dem Departamento del Meta mit dem Tod bedroht und musste ihr Dorf verlassen. Sie beantragte bereits am 20. April 2019 Schutzmaßnahmen durch die Nationale Einheit zum Personenschutz UNP, doch stehen diese nach wie vor aus. Die Menschenrechtsaktivistin möchte gerne nach Hause zurückkehren, fürchtet aber aufgrund der jüngsten Ereignisse um ihr Leben.

 

Setz dich ein!

Amnesty fordert:

  • Ich fordere Sie höflich auf, Luz Marina Arteaga die von ihr geforderten Schutzmaßnahmen zu gewähren. Bitte koordinieren Sie diese auch mit den zuständigen Behörden, um ein Umfeld zu schaffen, in das sie zurückkehren und ihre Menschenrechtsarbeit ungehindert fortsetzen kann.

Sachlage

Am 16. April 2019 erhielt Luz Marina Arteaga vom Kommandanten der paramilitärischen Gruppe Los Rastrojos eine telefonische Morddrohung. Amnesty International gegenüber schilderte die Aktivistin den Inhalt des Anrufs folgendermaßen: „Du musst das Dorf verlassen, oder wir bringen dich um. Wir kennen alle Wege, die du um das Dorf herum nutzt.“ Daraufhin beantragte sie Schutzmaßnahmen durch die Nationale Einheit zum Personenschutz (Unidad Nacional de Protección, UNP), eine Behörde, die 2010 zum Schutz gefährdeter Personen eingerichtet worden war. Doch da ihr die beantragten Maßnahmen nicht gewährt wurden, war sie gezwungen, ihr Zuhause im Zentrum von Kolumbien zu verlassen. Am 2. Oktober erhielt Luz Marina Arteaga von ihren Nachbar*innen die Nachricht, dass ihr Haus von zwei unbekannten Männern überwacht wird. Drei Tage später kamen drei Unbekannte in ihr Dorf und erkundigten sich nach ihr. Aufgrund der angespannten Gefahrenlage konnte Luz Marina Arteaga bisher nicht nach Hause zurückkehren.

Hintergrundinformation

Luz Marina Arteaga ist Mitglied des Zusammenschlusses Asociación de campesinos e indígenas sin tierra, víctimas del conflicto de la inspección El Porvenir y Matarratón del municipio de Puerto Gaitan, ASOCAMEI (Verband der landlosen Bäuer*innen und indigenen Opfer des Konflikts von El Porvenir und Matarraton in der Gemeinde Puerto Gaitan).
Die Bewohner*innen der zwei Dörfer El Porvenir und Matarraton waren aufgrund von Bedrohungen durch bewaffnete Gruppen Ende der 1980er-Jahre gezwungen, ihr Land zu verlassen. Anschließend wurde das Land von den bewaffneten Gruppen übernommen und rechtswidrig verkauft. Luz Marina Arteaga setzt sich für das Recht der vertriebenen Bäuer*innen auf ihr Land ein: Übereinstimmend mit der Entscheidung SU-426 des Verfassungsgerichts fordert sie dessen Rückgabe. Mit dieser Entscheidung wird die nationale kolumbianische Bodenbehörde angewiesen, das Land den „angestammten Bewohner*innen“ rückzuübertragen. In diesem Landrückgabeprozess ist Luz Marina Arteaga die Sprecherin der Dörfer El Porvenir und Matarraton. Aufgrund ihrer Arbeit wurde sie bereits widerholt von bewaffneten Gruppen bedroht, die selbst ein Interesse an dem umkämpften Land haben.

 

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