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Arbeitsrechtsaktivist*innen verhaftet und gefoltert

2. April 2019

Die iranischen Arbeitsrechtsaktivist*innen Sepideh Gholian und Esmail Bakhshi, die am 20. Januar festgenommen wurden, sind von Folter bedroht. Sie hatten bereits über Ende 2018 in Haft erlittene Schläge und andere Misshandlungen berichtet.

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Esmail Bakhshi, Arbeiter in der Zuckerrohrfabrik Haft-Tappeh, protestierte friedlich gegen schlechte Arbeitsbedingungen und unbezahlte Löhne. Sepideh Gholian, Aktivistin für Arbeitsrechte, nahm ebenfalls an den Protesten der Haft-Tappeh-Arbeiter*innen teil und berichtete über die Demonstrationen über die sozialen Medien. Beide befinden sich derzeit in Haft und laufen Gefahr, gefoltert zu werden.

Esmail Bakhshi und Sepideh Gholian wurden zum ersten Mal am 20. November 2018 in Ahvaz in der Provinz Khuzestan wegen ihrer Aktivitäten bei den Arbeiter*innen-Protesten verhaftet und im Büro der Sicherheitspolizei in Shush festgehalten. Beide wurden dort mit Metallstangen geschlagen, verbal sexuell erniedrigt und eingeschüchtert. Als Esmail sich gegen diese physischen und psychischen Übergriffe zur Wehr setzte, wurde er gefesselt und von mehreren Männern misshandelt. „Ich konnte mehrere Tage kaum laufen. Ich bekam Fieberschübe und Schüttelfrost. Mein Gesicht war geschwollen und Blutklumpen kamen aus meiner Nase. Ich konnte meinen Kiefer zum Kauen nicht bewegen.“

Auch Sepideh wurde gegen die Wand geschleudert und mit Metallgegenständen geschlagen. „Der Geheimdienstmitarbeiter schlug mir gegen den Kopf und beleidigte mich. Er benutzte sehr vulgäre Wörter und sexuelle Beleidigungen, nannte mich „Hure“, sagte, ich hätte sexuelle Beziehungen zu den Arbeitern und drohte mir,dass er meine Verwandten dazu bringen würde, mich zutöten, um die Familienehre zu wahren.“

Nach Verlegung in ein Haftzentrum machten die Sicherheitskräfte deutlich: „Dieser Platz ist das Ende der Welt. Hier gibt es keine Menschenrechte und ihr habt keine Wahl, außer wie ein Hund zu gestehen.“

Bis sie im Dezember 2018 gegen Kaution freikamen, wurden Sepideh und Esmail mehrfach nachts in langen Sitzungen verhört, erhielten keinen Kontakt zu ihren Anwält*innen und hörten die Schreie der misshandelten Opfer in den Nachbarzellen.

Am 19. Januar 2019 wurden ihre „Geständnisse“ im Staatsfernsehen gezeigt. Sie „bekannten sich“ zur Verschwörung mit marxistischen und kommunistischen Gruppen außerhalb des Iran und zu dem Versuch durch Streiks und Demonstrationen einen Umsturz in der Islamischen Republik Iran herbeizuführen. Nur einen Tag später wurden sie erneut verhaftet. Seither befinden sie sich ohne Zugang zu ihren Rechtsbeiständen in einer Hafteinrichtung des Geheimdienstministeriums in Ahvaz und sind in Gefahr, wieder gefoltert und misshandelt zu werden.

Urgent Action bis 15. Mai 2019

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