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Urgent Action Kolumbien: Bewaffneter Angriff und Vertreibung

28. Mai 2018

In der Stadt Cúcuta, im Osten Kolumbiens, gab es am 17. Mai einen bewaffneten Angriff auf die indigene Gemeinschaft der Yukpa, anschließend wurden sie gewaltsam vertrieben. Die Yukpa verfügen über einen binationalen Status.

Am späten Abend des 17. Mai erfolgte im Stadtteil Nuevo Escobal der Stadt Cúcuta ein Angriff auf ein Wohnheim. Mehr als 300 Angehörige der indigenen Gemeinschaft der Yukpa aus Venezuela waren dort wohnhaft. Der Angriff wurde von einer unbekannten, bewaffneten Gruppe ausgeführt, aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um eine paramilitärische Organisation. Vertreter*innen der Gemeinschaft berichten, im Vorfeld direkt mit dem Tode und dem Verlust ihrer körperlichen Unversehrtheit bedroht worden zu sein. Außerdem sollen die kolumbianischen Behörden in Cúcuta keinerlei Anstalten gemacht haben, die indigene Gemeinschaft mit dem dafür vorgesehenen Notfallplan zu schützen. Stattdessen wurden die Ereignisse von den Behörden offenbar stillschweigend in Kauf genommen.

Infolge des bewaffneten Angriffs meldete der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (Jesuit Refugee Service - JRS) mehr als 106 vertriebene Angehörige der indigenen Gemeinschaft, darunter 56 Kinder. Sie waren gezwungen, in den Santander-Park von Cúcuta umzusiedeln und suchten sowohl Zuflucht als auch Unterstützung bei den lokalen Behörden. Einige der Vertriebenen wurden daraufhin an die Grenze zu Venezuela gebracht.

Amnesty International ist zugetragen worden, dass die lokalen Behörden bislang versagt haben, den vertriebenen Menschen aus Venezuela ausreichend Aufmerksamkeit zu zollen. Im Gegenteil, es wurde von dem Versuch berichtet, die Menschen zur Rückkehr nach Venezuela zu zwingen. Das verstößt gegen ihr Recht, sich in Kolumbien aufzuhalten und ordnungsgemäßen Schutz sowie Unterstützung zu erhalten.

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