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Nigeria: Gerechtigkeit für Überlebende von Boko Haram

12. Juli 2018

Tausende Frauen und Mädchen haben Boko Haram überlebt, nur um von den nigerianischen Sicherheitskräften, die behaupten, sie gerettet zu haben, erneut missbraucht und misshandelt zu werden.

In den letzten Jahren hat das nigerianische Militär intensive Operationen durchgeführt, um Gebiete wiederzuerlangen, die unter die Kontrolle der bewaffneten Gruppe Boko Haram gerieten. Aber anstatt hunderttausende Menschen, die in diesen Gebieten gefangen waren, zu befreien, mussten Überlebende nur noch mehr Gewalt und Missbrauch erfahren.

Frauen wurden in Lager gesteckt, und viele wurden vergewaltigt - oft gegen Essen. Tausende sind verhungert. Manche Frauen sind besonders gefährdet, misshandelt zu werden, weil ihre Ehemänner weggebracht worden waren. Diese hatte man automatisch verdächtigt, Boko-Haram-Kämpfer zu sein, weil sie Männer eines bestimmten Alters waren.

Aber eine Gruppe vertriebener Frauen, die sich Knifar-Bewegung nennt, setzt sich für Gerechtigkeit und für die Freilassung ihrer Männer ein. Die Gruppe von etwa 1300 Mitgliedern hat eine Liste von Namen von fast 800 Menschen aus ihren Dörfern gesammelt, die an Hunger und Krankheit bei der Vertreibung gestorben sind. Sie haben sexuelle Gewalt, begangen vom Militär und zivilen Milizen im Lager, gemeldet. Die Gruppe legte einem Untersuchungsgremium des Präsidenten ausführliche Zeug*innenaussagen über die Vergehen vor, denen sie ausgesetzt waren, aber der Bericht ist noch nicht veröffentlicht.