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Mahnwache bei der bosnischen Botschaft: Menschenwürdige Versorgung Geflüchteter!

20. Februar 2021

Am 19. Februar fand unsere Mahnwache vor der bosnischen Botschaft statt. Warum stellen wir uns vor Botschaften und halten Schilder hoch? Weil das eine Möglichkeit ist, den jeweiligen Regierungen unsere Positionen zu bestimmten Themen zu vermitteln. In diesem Fall: wir kritisieren, dass Geflüchtete & Migrant*innen im bosnischen Winter kein Dach über dem Kopf haben. Wir rufen die bosnische Regierung auf, sich dieser Sache anzunehmen - und fordern aber auch von der EU, Bosnien zielgerichtet im Umgang mit Geflüchteten und Migranten zu unterstützen - für Menschenrechte für alle.

In Bosnien und Herzegowina harren nach wie vor etwa 2.500 Migrant*innen und Asylsuchende in eisiger Kälte aus. Die bosnischen Behörden stellen ihnen keine angemessene Unterkunft zur Verfügung und die EU-Agenturen setzen auch weiterhin auf kurzfristige Lösungen.

In den vergangenen drei Jahren hat die Europäische Union Bosnien und Herzegowina mit über 88 Millionen Euro für den Bereich Migrationssteuerung unterstützt. Trotzdem ist es dem Land nicht gelungen, geeignete Einrichtungen zur Unterbringung von Migrant*innen und Asylsuchenden zu finden oder die Verwaltung der bestehenden Einrichtungen vollumfänglich zu übernehmen. Den im Land Gestrandeten wird nicht einmal ein Minimum an Unterstützung gewährleistet.

Die EU muss jetzt mit den Behörden in Bosnien und Herzegowina zusammenarbeiten, um umfassende und langfristige Lösungen für die Menschen dort zu finden und sicherzustellen, dass sich die gleiche Situation im nächsten Winter nicht noch einmal wiederholt.

Amnesty International, Jesuit Refugee Service Europe, Médecins du Monde Belgique und Refugee Rights Europe rufen angesichts der aktuellen Notlage in Bosnien und Herzegowina zu sofortiger humanitärer Hilfe auf und fordern umfassende und langfristige Lösungen für die Menschen. Die Organisationen veröffentlichten im Jänner dazu eine gemeinsame Erklärung.

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