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Weltwirtschaftsforum: Klimakrise muss Priorität sein

21. Jänner 2020

In den nächsten Tagen treffen sich Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft am Weltwirtschaftsforum in Davos. Sie müssen unser Wirtschaftssystem bis zum Ende des Jahrzehnts von fossilen Brennstoffen abnabeln, um eine Klimakatastrophe abzuwenden. Das fordern Amnesty International und andere Menschenrechtsgruppen sowie bedeutende Organisationen in den Bereichen Umwelt, Arbeitsrechte und soziale Gerechtigkeit.

Die zivilgesellschaftlichen Organisationen fordern jede Regierung, jede*n Wirtschaftsführer*in in Davos auf, in ihrem Einflussbereich den Klimanotstand auszurufen und dem Abbau und der Nutzung von fossilen Brennstoffen ein Ende zu setzen.

Regierungen müssen aufhören, fossile Brennstoffe zu subventionieren und stattdessen in den Sozialschutz und verantwortungsbewusst erzeugte erneuerbare Energie investieren. Darüber hinaus müssen Emissionen wirkungsvoll bepreist werden, damit die finanzielle Last von den Branchen getragen wird, die für Umweltverschmutzung verantwortlich sind.

"Die Klimakrise ist für Davos das brennendste Thema. Der Klimawandel bedroht die Rechte von Hunderten Millionen Menschen auf Wasser, Nahrung und Gesundheit. Die Teilnehmer*innen des Weltwirtschaftsforums können sich entweder für die Menschenrechte oder für den Erhalt fossiler Brennstoffe aussprechen – beides geht nicht", betonte Clare Algar, Expertin für Research, Advocacy & Policy bei Amnesty International.

Wir können ein Katastrophenszenario immer noch abwenden, dazu braucht es aber entschlossenes Handeln seitens der Regierungen, Unternehmen, Investoren und Zivilgesellschaft.

Clare Algar, Expertin für Research, Advocacy & Policy bei Amnesty International

"Um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, müssen die Emissionen bis 2030 weltweit um die Hälfte gesenkt und bis 2050 auf Netto-Null reduziert werden. Es besteht allerdings die Gefahr, dass wir dieses Ziel verfehlen. In Davos treffen sich diese Woche die einflussreichsten Menschen der Welt und wir fordern sie auf zu zeigen, dass sie auf der Seite der Menschheit stehen. Hierzu müssen sie offiziell den Klimanotstand ausrufen. Wahre Führungspersönlichkeiten verschließen nicht einfach Augen und Ohren. Es ist Zeit, der Realität ins Gesicht zu sehen", sagte Algar.

In ihrer gemeinsamen Erklärung rufen die Organisationen alle Regierungen auf, dafür zu sorgen, dass der Übergang weg von den fossilen Brennstoffen gerecht gestaltet wird und die Rechte benachteiligter Gemeinschaften geschützt und gefördert werden. Konzerne werden aufgefordert, die Menschenrechte zu achten und die Umwelt zu schützen. Hierzu zählt auch, die eigenen negativen Auswirkungen zu erkennen, offenzulegen und zu bewältigen. Sowohl Regierungen als auch Unternehmen müssen zudem die Grundrechte von Aktivist*innen respektieren, die sich gegen den Klimawandel engagieren – darunter die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung.

Open Letter from Activist Leaders to World Economic Forum Delegates

Den offenen Brief unterzeichneten Oxfam International, Amnesty International, Civicus, Global Call to Action Against Poverty, Greenpeace International, 350.org, ITUC, Global Witness, BridgingVentures, Business and Human Rights Resource Center

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